Was macht ein gutes E-Bike aus? Im Windschatten von Motor und Akku tragen noch einige weitere Faktoren zur anhaltenden Fahrfreude bei.
Velojournal erklärt, welche Faktoren ein gutes E-Bike ausmachen. (Illustration: Lena Waldispühlr
1. Motor
Ein kräftiger, genügend starker Motor sorgt für gute Unterstützung. Doch: Nicht jede und jeder braucht einen «Range Rover»-Motor. Neben der reinen Unterstützungskraft (wird als Drehmoment in Newtonmeter «Nm» angegeben) sind ein feines Ansprechverhalten, die Fahreigenschaften mit ausgeschaltetem Motor, unterschiedliche Unterstützungsstufen und ein leiser Lauf ebenso wichtig.
2. Wetterschutz
Lange, tief gezogene Schutzbleche halten bei nasser Fahrbahn die Füsse trocken und verhindern, dass Motor und Antrieb unnötiger Verschmutzung und Nässe ausgesetzt werden.
3. Bremsen
Die Regel ist einfach: Je kräftiger der Motor, desto stärker müssen die Bremsen sein. Denn all die Steigungen, die man mit dem Motor so einfach erklimmt, müssen auch wieder runtergebremst werden. Leider sind oft zu schwache Bremsen montiert.
4. Licht
Wenn man schneller unterwegs ist, braucht man auch ein helleres Licht, das die Fahrbahn gut ausleuchtet. Damit wird man bei Dunkelheit auch besser gesehen. Wichtig: Der Scheinwerfer braucht einen stabilen Halter, damit der Lichtkegel sorgfältig ausgerichtet werden kann, sonst werden andere Verkehrsteilnehmende geblendet.
5. Infozentrale
Die einen wünschen ein möglichst kleines, unauffälliges Display mit Basisinformationen wie Unterstützungsstufe und Akkustand, andere sind interessiert an vielen Messwerten oder gar GPS-Navigation.
6. Ladebuchse
Eine gut zugängliche Ladebuchse macht das Laden mit dem Akku am Fahrzeug einfach. Ideal sind magnetische Stecker, die sich leicht und ohne Schaden vom Velo lösen, sollte man über das Kabel stolpern.
7. Gut proportioniert
Die Abmessungen der integrierten Akkus bestimmen sehr stark die Rahmengeometrien. Heikel ist dies insbesondere bei kleinen Rahmengrössen: Diese lassen sich mit den grossen und damit langen Akkus oft gar nicht sinnvoll proportionieren.
9. Energietank
Im Akku kommt die nötige Energie für die Fahrt von Steckdose zu Steckdose mit. Doch auch hier gilt: Grösser ist nicht nur besser, denn mit der Kapazität (angegeben in Wattstunden Wh) wachsen auch das Gewicht, die Grösse und der Preis. 500 Wh haben sich für alltäglich Fahrten gut bewährt. Der Trend geht derzeit zu grösseren Akkus.
10. Akku-Entnahme
Kann der Akku nicht direkt beim Abstellplatz des Velos geladen werden, ist es wichtig, dass sich dieser gut ein- und ausbauen lässt. Die voll integrierten Akkus erlauben ein aufgeräumtes Design. Halb integrierte oder gar aussen liegende Akkus sind in der Handhabung jedoch meist viel einfacher.
11. Breitreifen
Breite Reifen sorgen für mehr Komfort, gute Strassenlage und gutes Bremsverhalten. Entgegen weit verbreiteter Meinung ist der Rollwiderstand nicht grösser als bei schmalen Reifen. Sie wiegen etwas mehr, was beim E-Bike aber nicht viel ausmacht.
12. Gangwahl
Mit dem Elektromotor braucht man kein ganz so breites Übersetzungsspektrum wie beim unmotorisierten Velo. Eine Entfaltungsbandbreite von über 300 Prozent ist bei der hiesigen Topografie jedoch sinnvoll. Für lange Touren oder grosses Gepäck darf es durchaus auch mehr sein.
13. Tretlagerhöhe
Wie gut man bei Stopps mit dem Fuss auf den Boden kommt, hängt von der Höhe des Tretlagers ab. Bei vielen City-E-Bikes ist das Tretlager jedoch so hoch, dass man damit durch das Gelände fahren könnte.